Professionelle Hochzeitsplanung liegt im Trend: Mit der TÜV Personenzertifizierung „Austrian Wedding Professional“ hat sich die Branche neu aufgestellt.
Nach den fordernden Jahren der Pandemie, die die österreichischen Wedding Planner enorm getroffen haben, startet diese noch sehr junge Branche 2023 neu durch. Nachdem vor Corona ein klarer Trend zur professionellen Hochzeitsplanung zu beobachten war, waren die Jahre 2020 und 2021 für Brautpaare wie auch für Wedding Planner von Unsicherheit, Verschiebungen und Umplanungen geprägt.
„2022 gab es dann einen wilden Mix aus Hochzeiten, die aus den vergangenen 2 Jahren nachgeholt wurden, Stornierungen von mittlerweilen Heirats-Unwilligen, aber auch neue, spontane ‚Ja-Sager‘. Das Jahr 2023 entwickelt sich erfreulicherweise äußerst dynamisch, die Menschen haben wieder Lust, große und außergewöhnliche Hochzeiten zu feiern“, berichtet Elisabeth Brandl, Wedding Plannerin der ersten Stunde und Bundesbranchensprecherin im Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Im Jahr 2022 gab es in Österreich 47.482 Hochzeiten (um +15,5% mehr als 2021), davon 791 gleichgeschlechtliche Trauungen. Dazu kommen 1.598 eingetragene Partnerschaften (+14,1% zu 2021), davon 106 gleichgeschlechtliche. Das durchschnittliche Erstheiratsalter stieg seit 2020 bei Frauen von 31,0 Jahren auf 33,3 Jahre im Jahr 2022. Bei den Männern sank das Erstheiratsalter im selben Zeitraum von 33,3 auf 31,3 Jahre.
„Hochzeiten und vor allem die Ansprüche der Brautpaare haben sich in den vergangenen 10 Jahren verändert und erfordern mittlerweile enormes Experten-Know-How, verbunden mit großer rechtlicher Verantwortung. Strategische Planung, langfristiges Denken, das sorgfältige Abwägen von Erwartungen und Zielen sowie eine gute Einschätzung von Investments und allfälligen Risiken. Dies alles sind wichtige Faktoren, die ein professioneller Wedding-Planner berücksichtigen muss“, sagt Brandl über die Entwicklung ab.
Heiraten in Österreich zieht Brautpaare aus aller Welt an
Gerti Schmidt, Obfrau der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien, unterstreicht, dass Heiraten nicht nur für Brautpaare und Wedding Planner relevant ist, sondern auch ein Impulsgeber für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie für vor- und nachgelagerte Branchen ist: „Im vergangenen Jahr kamen 3.323 ausländische Paare nach Österreich, um sich hier das ‚Ja-Wort‘ zu geben. Damit leisten die österreichischen Wedding-Planner, die einen kleinen, aber wichtigen und engagierten Teil der Event-Branche darstellen, auch einen Beitrag zur Imagestärkung der Tourismusdestination Österreich.“
„Vom Friseur bis zum Hochzeitskleid: Auch für viele Zuliefer-Branchen sind Hochzeiten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: So gehen von den durchschnittlichen Kosten einer Hochzeit in Höhe von rund 50.000 Euro bis zu 90 Prozent in den vor- und nachgelagerten Bereich“, ergänzt Brandl.
Qualifizierungsschub für Wedding Planner-Branche – „Austrian Wedding Professional“
Um dem Trend in Richtung Professionalisierung Rechnung zu tragen, hat der Fachverband gemeinsam mit Branchenexperten und dem TÜV Austria die europaweit einzigartige Personenzertifizierung für Wedding Planner neu aufgestellt und zusätzlich das neue Gütesiegel „Austrian Wedding Professional“ geschaffen. Dies unterstreicht einmal mehr den Wunsch der Branche, sich weiter zu professionalisieren, so Elisabeth Brandl, für die Zertifizierung und Gütesiegel einen weiteren großen Schritt in Richtung Qualifizierung mit einer sichtbaren Außenwirkung darstellen.
„Das Besondere an unserer Branche ist, dass wir bei jedem Brautpaar nur eine einzige Chance haben, alles richtig zu machen. Das ist auch für uns eine enorme Herausforderung und Verantwortung. Stammkunden gibt es nicht. Das neue Gütesiegel soll jedenfalls einen Qualifizierungsschub für die gesamte Branche bringen“, so Brandl.
Um den einmaligen Tag im Leben wirklich sorgenfrei und entspannt genießen zu können, rät die Expertin zukünftigen Brautpaaren, neben professioneller Unterstützung durch einen Wedding Planner unbedingt ausreichende Planungs- und Vorlaufzeit einzuplanen.
Nähere Informationen zur TÜV Personenzertifizierung für Wedding Planner finden Sie hier.
Foto: Katharina Schiffl
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Quelle: Messe & Event Magazin